Anordnung
des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen
zur Betriebsstättenbesteuerung zum Kirchensteuerabzug vom Kapitalertrag
Az.: 32-S 2440/25/84-2014/41795
Vom 18. August 2014
Aufgrund von § 11 Abs. 4 und 5 des Gesetzes über die Erhebung von Steuern durch Kirchen, Religionsgemeinschaften und gleichgestellte Vereinigungen im Freistaat Sachsen (Sächsisches Kirchensteuergesetz – SächsKiStG) vom 14. Februar 2002 (SächsGVBl. S. 82), geändert durch Gesetz vom 3. April 2009 (SächsGVBl. S. 153), wird zur Betriebsstättenbesteuerung für die Kirchensteuer als Zuschlag zur Kapitalertragsteuer (Kirchenkapitalertragsteuer) Folgendes angeordnet:
- 1.
- Abzugsverpflichtung bei Kirchensteuerpflichtigen in Sachsen
Der Kirchensteuerabzugsverpflichtete hat Kirchenkapitalertragsteuer einzubehalten, wenn der Kirchensteuerpflichtige einen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Sachsen hat und einer der folgenden Kirchen angehört:
Evangelische Kirchen:
- Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens
- Evangelische Kirche in Mitteldeutschland
- Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
Römisch-Katholische Kirche:
- Bischöfliches Ordinariat Dresden-Meißen
- Bischöfliches Ordinariat Görlitz
- Bischöfliches Ordinariat Magdeburg
Für vor dem 1. Januar 2015 zufließende Kapitalerträge gilt dies nur, wenn der Kirchensteuerpflichtige einen schriftlichen Antrag auf Einbehalt der Kirchenkapitalertragsteuer gestellt hat.
- 2.
- Abzugsverpflichtung bei Kirchensteuerpflichtigen außerhalb Sachsens
Nummer 1 gilt auch bei Kirchensteuerpflichtigen, die in Sachsen keinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt haben. Voraussetzung ist, dass sie an ihrem Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt einer steuererhebenden Religionsgemeinschaft angehören, für die nach der dort geltenden Betriebsstättenbesteuerung Kirchenkapitalertragsteuer erhoben wird und die Religionsgemeinschaft einen Antrag auf Kirchensteuererhebung nach § 11 Abs. 5 SächsKiStG gestellt hat. Maßgebend ist in diesen Fällen der am Ort des Wohnsitzes oder gewöhnlichen Aufenthalts des Kirchensteuerpflichtigen geltende Kirchensteuersatz. Die nachfolgend aufgeführten Religionsgemeinschaften haben einen Antrag nach § 11 Abs. 5 SächsKiStG gestellt:
Evangelische Kirchen:
- Evangelische Landeskirche Anhalts
- Evangelische Landeskirche Baden
- Evangelische Landeskirche Bayern
- Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
- Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig
- Bremische Evangelische Kirche
- Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers
- Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
- Evangelische Kirche in Kurhessen-Waldeck
- Lippische Landeskirche
- Evangelische Kirche in Mitteldeutschland
- Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland
- Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg
- Evangelische Kirche der Pfalz
- Evangelisch-reformierte Kirche
- Evangelische Kirche im Rheinland
- Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens
- Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe
- Evangelische Kirche in Westfalen
- Evangelische Landeskirche in Württemberg
Römisch-Katholische Kirche:
- Bischöfliches Generalvikariat Aachen
- Bischöfliche Finanzkammer Augsburg
- Erzbischöfliche Finanzkammer Bamberg
- Erzbischöfliches Ordinariat Berlin
- Bischöfliches Ordinariat Dresden-Meißen
- Bischöfliches Ordinariat Eichstätt
- Bischöfliches Ordinariat Erfurt
- Bischöfliches Generalvikariat Essen
- Erzbischöfliches Ordinariat Freiburg
- Bischöfliches Generalvikariat Fulda
- Bischöfliches Ordinariat Görlitz
- Erzbischöfliches Generalvikariat Hamburg
- Bischöfliches Generalvikariat Hildesheim
- Erzbischöfliches Generalvikariat Köln
- Bischöfliches Ordinariat Limburg
- Bischöfliches Ordinariat Magdeburg
- Bischöfliches Ordinariat Mainz
- Erzbischöfliches Ordinariat München
- Bischöfliches Generalvikariat Münster
- Bischöfliches Generalvikariat Osnabrück
- Erzbischöfliches Generalvikariat Paderborn
- Bischöfliches Ordinariat Passau
- Bischöfliches Ordinariat Regensburg
- Bischöfliches Ordinariat Rottenburg-Stuttgart
- Bischöfliches Ordinariat Speyer
- Bischöfliches Generalvikariat Trier
- Bischöfliches Ordinariat Würzburg
Alt-Katholische Kirche:
- Landessynodalrat der Alt-Katholischen Kirche in Baden-Württemberg
- Landessynodalrat der Alt-Katholischen Kirche im Freistaat Bayern
- Landessynodalrat der Alt-Katholischen Kirche in Hessen
- Gemeindeverband der Alt-Katholischen Pfarrgemeinden in Nordrhein-Westfalen
- Alt-Katholischer Gemeindeverband Rheinland-Pfalz
- Alt-Katholische Kirchgemeinde Berlin
- Alt-Katholische Kirchgemeinde Hamburg
- Alt-Katholische Kirchgemeinde Hannover-Niedersachsen
- Alt-Katholische Kirchgemeinde Saarland
- Alt-Katholische Kirchgemeinde Schleswig-Holstein
Jüdische Landesverbände/Gemeinden:
- Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern
- Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen
- Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein
- Landesverband der Jüdischen Gemeinde von Westfalen-Lippe
- Israelitische Religionsgemeinschaft Baden
Jüdische Kultusgemeinde Bad Kreuznach
- Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main
- Jüdische Gemeinde in Hamburg
- Jüdische Kultusgemeinde Koblenz
- Synagogengemeinde Köln
- Synagogengemeinde Saar
- Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg
Freie Religionsgemeinschaften:
- Freie Religionsgemeinschaft Alzey
- Freireligiöse Landesgemeinde Baden
- Freireligiöse Gemeinde Mainz
- Freireligiöse Gemeinde Offenbach
- Freireligiöse Landesgemeinde Pfalz
- 3.
- Abführung der Kirchenkapitalertragsteuer
Der Kirchensteuerabzugsverpflichtete führt die nach Nummer 1 und 2 einbehaltene Kirchenkapitalertragsteuer an das zuständige Betriebsstättenfinanzamt ab.
Diese Anordnung wird im Ministerialblatt des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen (MBl. SMF) bekannt gemacht.
Sie tritt mit Wirkung vom 27. Mai 2012 (Inkrafttreten der Verfassung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland) in Kraft und damit an die Stelle der Anordnung vom 2. Februar 2011, Az.: 32-S 2440-25/75-3222 (MBl. SMF S. 14), die hiermit mit Wirkung ab 27. Mai 2012 aufgehoben wird.
Dresden, den 18. August 2014
Sächsisches Staatsministerium der Finanzen
Hansjörg König
Staatssekretär