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REVOSax - Recht und Vorschriftenverwaltung Sachsen

Anordnung des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen zur Betriebsstättenbesteuerung zum Kirchensteuerabzug vom Kapitalertrag

Vollzitat: Anordnung des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen zur Betriebsstättenbesteuerung zum Kirchensteuerabzug vom Kapitalertrag vom 18. August 2014 (MBl. SMF S. 42), zuletzt enthalten in der Verwaltungsvorschrift vom 6. Dezember 2021 (SächsABl. SDr. S. S 178)

Anordnung
des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen
zur Betriebsstättenbesteuerung zum Kirchensteuerabzug vom Kapitalertrag

Az.: 32-S 2440/25/84-2014/41795

Vom 18. August 2014

Aufgrund von § 11 Abs. 4 und 5 des Gesetzes über die Erhebung von Steuern durch Kirchen, Religionsgemeinschaften und gleichgestellte Vereinigungen im Freistaat Sachsen (Sächsisches Kirchensteuergesetz – SächsKiStG) vom 14. Februar 2002 (SächsGVBl. S. 82), geändert durch Gesetz vom 3. April 2009 (SächsGVBl. S. 153), wird zur Betriebsstättenbesteuerung für die Kirchensteuer als Zuschlag zur Kapitalertragsteuer (Kirchenkapitalertragsteuer) Folgendes angeordnet:

1.
Abzugsverpflichtung bei Kirchensteuerpflichtigen in Sachsen

Der Kirchensteuerabzugsverpflichtete hat Kirchenkapitalertragsteuer einzubehalten, wenn der Kirchensteuerpflichtige einen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Sachsen hat und einer der folgenden Kirchen angehört:

Evangelische Kirchen:

 
Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens
 
Evangelische Kirche in Mitteldeutschland
 
Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz

Römisch-Katholische Kirche:

 
Bischöfliches Ordinariat Dresden-Meißen
 
Bischöfliches Ordinariat Görlitz
 
Bischöfliches Ordinariat Magdeburg

Für vor dem 1. Januar 2015 zufließende Kapitalerträge gilt dies nur, wenn der Kirchensteuerpflichtige einen schriftlichen Antrag auf Einbehalt der Kirchenkapitalertragsteuer gestellt hat.

2.
Abzugsverpflichtung bei Kirchensteuerpflichtigen außerhalb Sachsens

Nummer 1 gilt auch bei Kirchensteuerpflichtigen, die in Sachsen keinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt haben. Voraussetzung ist, dass sie an ihrem Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt einer steuererhebenden Religionsgemeinschaft angehören, für die nach der dort geltenden Betriebsstättenbesteuerung Kirchenkapitalertragsteuer erhoben wird und die Religionsgemeinschaft einen Antrag auf Kirchensteuererhebung nach § 11 Abs. 5 SächsKiStG gestellt hat. Maßgebend ist in diesen Fällen der am Ort des Wohnsitzes oder gewöhnlichen Aufenthalts des Kirchensteuerpflichtigen geltende Kirchensteuersatz. Die nachfolgend aufgeführten Religionsgemeinschaften haben einen Antrag nach § 11 Abs. 5 SächsKiStG gestellt:

Evangelische Kirchen:

 
Evangelische Landeskirche Anhalts
 
Evangelische Landeskirche Baden
 
Evangelische Landeskirche Bayern
 
Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
 
Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig
 
Bremische Evangelische Kirche
 
Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers
 
Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
 
Evangelische Kirche in Kurhessen-Waldeck
 
Lippische Landeskirche
 
Evangelische Kirche in Mitteldeutschland
 
Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland
 
Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg
 
Evangelische Kirche der Pfalz
 
Evangelisch-reformierte Kirche
 
Evangelische Kirche im Rheinland
 
Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens
 
Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe
 
Evangelische Kirche in Westfalen
 
Evangelische Landeskirche in Württemberg

Römisch-Katholische Kirche:

 
Bischöfliches Generalvikariat Aachen
 
Bischöfliche Finanzkammer Augsburg
 
Erzbischöfliche Finanzkammer Bamberg
 
Erzbischöfliches Ordinariat Berlin
 
Bischöfliches Ordinariat Dresden-Meißen
 
Bischöfliches Ordinariat Eichstätt
 
Bischöfliches Ordinariat Erfurt
 
Bischöfliches Generalvikariat Essen
 
Erzbischöfliches Ordinariat Freiburg
 
Bischöfliches Generalvikariat Fulda
 
Bischöfliches Ordinariat Görlitz
 
Erzbischöfliches Generalvikariat Hamburg
 
Bischöfliches Generalvikariat Hildesheim
 
Erzbischöfliches Generalvikariat Köln
 
Bischöfliches Ordinariat Limburg
 
Bischöfliches Ordinariat Magdeburg
 
Bischöfliches Ordinariat Mainz
 
Erzbischöfliches Ordinariat München
 
Bischöfliches Generalvikariat Münster
 
Bischöfliches Generalvikariat Osnabrück
 
Erzbischöfliches Generalvikariat Paderborn
 
Bischöfliches Ordinariat Passau
 
Bischöfliches Ordinariat Regensburg
 
Bischöfliches Ordinariat Rottenburg-Stuttgart
 
Bischöfliches Ordinariat Speyer
 
Bischöfliches Generalvikariat Trier
 
Bischöfliches Ordinariat Würzburg

Alt-Katholische Kirche:

 
Landessynodalrat der Alt-Katholischen Kirche in Baden-Württemberg
 
Landessynodalrat der Alt-Katholischen Kirche im Freistaat Bayern
 
Landessynodalrat der Alt-Katholischen Kirche in Hessen
 
Gemeindeverband der Alt-Katholischen Pfarrgemeinden in Nordrhein-Westfalen
 
Alt-Katholischer Gemeindeverband Rheinland-Pfalz
 
Alt-Katholische Kirchgemeinde Berlin
 
Alt-Katholische Kirchgemeinde Hamburg
 
Alt-Katholische Kirchgemeinde Hannover-Niedersachsen
 
Alt-Katholische Kirchgemeinde Saarland
 
Alt-Katholische Kirchgemeinde Schleswig-Holstein

Jüdische Landesverbände/Gemeinden:

 
Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern
 
Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen
 
Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein
 
Landesverband der Jüdischen Gemeinde von Westfalen-Lippe
 
Israelitische Religionsgemeinschaft Baden

Jüdische Kultusgemeinde Bad Kreuznach

 
Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main
 
Jüdische Gemeinde in Hamburg
 
Jüdische Kultusgemeinde Koblenz
 
Synagogengemeinde Köln
 
Synagogengemeinde Saar
 
Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg

Freie Religionsgemeinschaften:

 
Freie Religionsgemeinschaft Alzey
 
Freireligiöse Landesgemeinde Baden
 
Freireligiöse Gemeinde Mainz
 
Freireligiöse Gemeinde Offenbach
 
Freireligiöse Landesgemeinde Pfalz
3.
Abführung der Kirchenkapitalertragsteuer

Der Kirchensteuerabzugsverpflichtete führt die nach Nummer 1 und 2 einbehaltene Kirchenkapitalertragsteuer an das zuständige Betriebsstättenfinanzamt ab.

Diese Anordnung wird im Ministerialblatt des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen (MBl. SMF) bekannt gemacht.

Sie tritt mit Wirkung vom 27. Mai 2012 (Inkrafttreten der Verfassung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland) in Kraft und damit an die Stelle der Anordnung vom 2. Februar 2011, Az.: 32-S 2440-25/75-3222 (MBl. SMF S. 14), die hiermit mit Wirkung ab 27. Mai 2012 aufgehoben wird.

Dresden, den 18. August 2014

Sächsisches Staatsministerium der Finanzen
Hansjörg König
Staatssekretär

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Verweis auf Bundesgesetze

    Fundstelle und systematische Gliederungsnummer

    MBl. SMF 2014 Nr. 6, S. 42
    Fsn-Nr.: 51-V14.1

    Gültigkeitszeitraum

    Fassung gültig ab: 27. Mai 2012

    Vorschrift außer Kraft seit:
    31. Dezember 2023